Die MCB-Gruppe ist Vorreiter bei der Umstellung auf grünen Stahl und hat die Vermarktung von CO2-armen Stahlsorten aufgenommen. Das Ziel, unseren CO2-Fußabdruck zu reduzieren, hat das theoretische Stadium verlassen und ist inzwischen zu einem praktischen Instrument bei der Verwirklichung unserer Nachhaltigkeitsziele geworden, sagt Johan Opdenacker, Projektleiter in der Abteilung Qualitätsflachstahl der MCB-Gruppe. Als Projektleiter ist Johan an der Umsetzung von MCBs ersten grünen Aufträgen im Bereich Qualitätsflachstahl beteiligt. Das Thema Nachhaltigkeit hat bereits seit mehreren Jahren seine Verantwortung und sein Interesse geweckt.
Warum strebt MCB nach mehr Nachhaltigkeit innerhalb seiner Lieferkette?
Johan: „MCB bietet als Lieferkettenpartner intelligente Lösungen für die metallverarbeitenden Kunden. In diesem Zusammenhang haben wir auch eine klare Vorstellung davon, wie wir die Nachhaltigkeit sowohl unserer eigenen Prozesse als auch unserer Zulieferkette verbessern können.“
„Die Stahlproduktion verursacht rund 8 % aller weltweiten CO2-Emissionen. Nationale und internationale Behörden verabschieden neue Gesetze und Vorschriften. Auch bei unseren Lieferanten und Kunden entstehen Initiativen im Bereich der Nachhaltigkeit.“
Und jetzt sind die ersten Aufträge für grünen Stahl eine Tatsache?
Johan: „Größere EU-Sektoren, z. B. die Automobilindustrie, die Haushaltsgeräteindustrie und die Kaltwalzwerke zweifeln nicht länger daran, die heutigen grünen Stahllösungen europäischer Unternehmen zu kaufen, sie nutzen sie bereits. Für Stahl-Service-Center wie MCB ist die Situation etwas anders, da wir eine breite Palette von Industriekunden bedienen. Da jedoch erwartet wird, dass grüner Stahl in den kommenden zehn Jahren nur in unzureichender Menge zur Verfügung stehen wird, gilt auch für MCB das Prinzip 'Wer zuerst kommt, mahlt zuerst.“
„Einer der ersten grünen Stahlaufträge, die wir verbuchen konnten, war ein Auftrag unseres Kunden New Laser and More in Sankt-Vith in Belgien und seines Endkunden BayWa Solar Systems in Deutschland. Wir haben mit Salzgitter Flachstahl eine Vereinbarung für die Lieferung von feuerverzinktem SALCOS-Stahl getroffen. Der Stahl wird mit einer effektiven CO2-Emission von </= 0,81 TN CO2 per 1 TN Stahl anstatt von </= 2,40 TN CO2 per 1 TN Stahl geliefert. Das bedeutet eine Reduktion von 67 % und ist Veristeel-zertifiziert.“
„Ein anderes Beispiel ist ein Auftrag über X-Carb GSC warmgewalzten wetterfesten Stahl, den wir in Zusammenarbeit mit unserem Lieferanten ArcelorMittal Europe erhalten haben. Der Stahl wird mit einer ausgeglichenen Emission von </= 0,12 TN CO2 per 1 TN Stahl anstatt von </= 2,12 TN CO2 per 1 TN Stahl geliefert. Das bedeutet eine ausgewogene Reduktion von 95 % und ist DNV-zertifiziert. Wetterfester Stahl bildet eine schützende Schicht gegen Korrosion und ist daher durch CO2-Einsparungen gekennzeichnet.“
Wie sehen die Folgeschritte in Sachen Nachhaltigkeit bei MCB aus?
Johan: „Momentan bin ich damit beschäftigt, gemeinsam mit einem unserer Kunden und unserem Stahllieferanten Salzgitter Flachstahl einen geschlossenen Kreislauf für den bei der Produktion anfallenden Schrott einzurichten. Salzgitter Flachstahl interessiert sich für die Rückgewinnung von hochwertigem Schrott für die Stahlproduktion in Elektrolichtbogenöfen. Auf diese Weise schaffen wir einen vollständig kreislauffähigen Prozess.“
Welche Mittel setzt MCB ein, um seine Nachhaltigkeitsziele zu erreichen?
Johan: „MCB hat sich seine Ziele für die Bereiche 1 & 2 (Emissionen infolge von Transport, Energie und interner Logistik) sowie für den Bereich 3 (nicht von MCB verursachte CO2-Emissionen) gesetzt. Grüner Stahl als Alternative zu klassischen Stahlprodukten ist ein wichtiges Mittel, um die Ziele für den Bereich 3 zu erreichen.“
Die grüne Vision von MCB:
„Für die Bereiche 1 & 2 ist es unser Bestreben, unseren CO2-Fußabdruck bis zum Jahr 2030 um 50 % zu reduzieren (im Vergleich zum Jahr 2020). Wir setzen verschiedene Mittel/Investitionen ein.“
• Es wurden 5000 Solarpaneele auf einer unserer Hallen in Valkenswaard installiert, die etwa
5.605.000 kWh/Jahr liefern (dies entspricht 30 % unseres jährlichen Energieverbrauchs) und weitere Installationen sind geplant.
• Alle Lkws erfüllen die Euro 6-Norm und sind mit Trimble, einem hochmodernen Straßenplaner, ausgestattet. Wir beabsichtigen, dass bis zum Jahr 2040 alle Lkws elektrisch oder mit Wasserstoff angetrieben werden.
• 75 % aller internen Logistikfahrzeuge fahren bereits elektrisch und wir streben bis zum Jahr 2026 die 100 % an.
• Ende 2022 haben wir eine Nachhaltigkeitsveranstaltung für Kunden organisiert.
„Die größten Verbesserungen sind allerdings bei den Emissionen im Bereich 3 zu erzielen. Die EU-Stahlindustrie arbeitet gemäß des Pariser Klimaschutzabkommens auf zwei CO2-Reduktionsziele hin: 30 bis 40 % Reduktion bis zum Jahr 2030 und ein vollständig CO2-neutraler Prozess bis zum Jahr 2050. Die Lösung hierfür ist grüner Stahl, und als Marktführer und Partner in der Lieferkette will MCB eine Führungsrolle übernehmen, sowohl in der innovativen Zusammenarbeit mit unseren Stahllieferanten als auch beim Angebot intelligenter Lösungen zur CO2-Reduzierung für unsere Kunden.“
Wird die Zukunft der Metalllieferkette grün sein?
Johan: „Ich hoffe von ganzem Herzen, dass diese ersten Aufträge für grünen Stahl der Beginn einer energiegeladenen und inspirierenden Phase für MCB und den Rest unserer Metallbranche sein werden. Die Europäische Stahlproduktion hat mit enormen Herausforderungen zu kämpfen, wenn es um die notwendige Reduzierung der CO2-Emissionen geht. Wie Albert Einstein uns lehrte, ist diese anspruchsvolle Aufgabe nicht zu bewältigen, wenn wir weiterhin so denken, wie zu dem Zeitpunkt, als wir mit ihr konfrontiert wurden. Daher sollten wir unsere Einstellung und unser Handeln ändern, die Herausforderungen der Nachhaltigkeit annehmen und die Welt Schritt für Schritt verbessern, indem wir grünen Stahl liefern.“
Kontakt
Johan: „Sollten unsere Kunden weiteres Interesse an unseren Optionen für grünen Stahl haben, lade ich sie ein, ihren MCB-Kundenbetreuer zu kontaktieren. Auf ihren Wunsch hin unterstütze ich unsere Kunden gerne bei der Realisierung der grünen Stahlprojekte und der stahlbezogenen Nachhaltigkeitsziele.
“ +31 (0) 6 208 536 99
johan.opdenacker@mcb.nl.