„Wir werden von Kunden zunehmend gefragt, ob wir bereit sind, uns an ihren „Code of Conduct" anzugleichen. Sie wollen sichergehen, dass bei uns alles verantwortungsbewusst abläuft. Besonders für amerikanische Unternehmen ist das wichtig, aber das überrascht natürlich niemanden.“
Rob Kroon ist Manager Risk & Treasury bei MCB. Er erarbeitete zusammen mit Kollegen einen Code of Conduct und kommuniziert ihn innerhalb des Unternehmens. Nicht nur, weil Kunden danach fragen: „Wir sind damit beschäftigt, Unternehmensrisiken zu identifizieren. Daraus resultierten neben den Risiken auch die Leitlinie zur Betrugsbekämpfung, die Whistleblower-Regelung und demzufolge auch ein Code of Conduct.“
Worum handelt es sich bei einem „Code of Conduct“?
„Der Code of Conduct beschreibt die Ausgangspunkte und Grundprinzipien ethischen Verhaltens. Es handelt sich um einen Verhaltenskodex, aber ein Verhaltenskodex ist keine Garantie dafür, dass das Unternehmen ihn auch einhält. Er kann sehr unterschiedlich ausfallen: Das eine Unternehmen hat einen sehr umfangreichen Code of Conduct, während ein anderes Unternehmen mit einem Blatt oder einigen Webseiten auskommt. Wir wollten es richtig machen.“
„Wir haben damit angefangen, verschiedene Themen für den Code of Conduct zu beschreiben und zusammenzubringen. Die meisten Themen waren nicht einmal neu, sie befanden sich bereits irgendwo im Intranet oder im Personalhandbuch. Der erste Schritt zur Umsetzung war die Nutzung von E-Learning, um das Thema intern ins Bewusstsein zu rücken. Letztendlich wollen wir den Code of Conduct natürlich auch nach außen kommunizieren: Wie machen wir bei MCB Geschäfte und wie gehen wir miteinander um? Aber bevor wir nach außen treten, muss alles natürlich zuerst intern gut organisiert sein“.
Wie wurde es intern umgesetz?
„Über E-Learning in unserem E-Campus haben wir alle Mitarbeiter aufgerufen, sich mit unserem Code of Conduct vertraut zu machen. Angefangen haben wir mit dem Konzepttext. Daraus haben wir die grundlegenden Themen ausgewählt und vorgelegt. Unser E-Campus erwies sich als das geeignetste Medium für diesen Zweck. Bei der Realisierung hat uns eine externe Agentur geholfen. Wir wollten es nicht zu theoretisch machen. Es mussten ja verschiedene Funktionen und Sprachen berücksichtigt werden.“
„Unserer Meinung nach sind die wichtigsten Aspekte ins E-Learning eingegangen, wie z.B. die Sicherheit. Aber auch der Datenschutz oder die Gesetzgebung zu Preisvereinbarungen. Natürlich geht ein solcher Prozess nicht schnell. Alles, was die Unternehmenskultur berührt, ist sensibel. Man legt nicht einfach einen Schalter im System um.“
„Ich denke, der entscheidende Vorteil ist, dass darüber diskutiert wird und Fragen gestellt werden. Es wurde etwas in Gang gebracht, und das ist vielleicht der schönste Effekt.“