Einige von uns kennen es, viele nicht: Kontaminationskorrosion. Formal keine Form der Korrosion, sondern etwas, mit dem wir als Händler, aber auch unsere Kunden täglich zu tun haben.
„Kontaminationskorrosion“ ist ein Name, den wir einer Korrosionsform gegeben haben, bei der Stahlpartikel (Eisenpartikel) auf eine Edelstahloberfläche einwirken. Bei den Stahlpartikeln handelt es sich übrigens um nicht rostfreie Stahlpartikel.
Stahlpartikel wirbeln einfach in der Luft umher und sind immer anwesend. Sie stammen z. B. von Eisenbahnschienen, PKW-Bremsscheiben, Werkzeugen, Stahlverarbeitung in (Bau-)Werkstätten usw.
Normalerweise wird Edelstahl durch eine Chromoxidschicht vor Korrosion geschützt. In den meisten Fällen bietet diese „Haut“ einen ausreichenden Schutz vor Korrosion. Liegt ein Eisenpartikel auf dem Edelstahl, dann wird unter dem Einfluss von Spaltkorrosionsreaktionen und/oder galvanischen Reaktionen die darunter liegende Chromoxidschicht langsam abgebaut. Die Folge ist Lochfraßkorrosion. Voraussetzung ist, dass SOWOHL Sauerstoff ALS AUCH Feuchtigkeit (z. B. Wasser) vorhanden sind. Ohne beides gibt es keine Korrosion.
Es braucht Zeit, um die Oxidschicht abzubauen. Es gibt viele Faktoren, die die Geschwindig¬keit beeinflussen, aber in der Regel dauert es ein paar Tage bis zu einigen Wochen. In der Praxis sehen wir die Korrosion oft schon nach 2 Wochen. Der Prozess der lokalen Zersetzung der Oxidschicht ist dann also bereits abgeschlossen (!).
Drinnen versus draußen
Eine Kontamination durch Stahlpartikel ist eigentlich nicht zu vermeiden. Im Innenbereich ist es in der Regel beherrschbar, da die Kontaminationsrate dort sehr niedrig und die Benetzungszeit minimal ist.
Im Außenbereich ist es schwieriger. Der Verschmutzungsgrad und die Benetzungszeit sind viel höher, besonders in industriellen oder städtischen Gebieten.
Bei günstiger Lagerung und Ausführung eines Edelstahlbauteils kann eine Oberfläche oft sauber regnen und sich selbst regenerieren.
Wenn jedoch der Aufbau oder die Lagerung so sind, dass die Oberfläche nicht ausreichend gereinigt werden kann, wird mit der Zeit Korrosion sichtbar.
Eine regelmäßige Reinigung der Oberfläche kann dies verhindern. Manchmal genügt einfaches Abspülen, manchmal ist eine gründliche Reinigung notwendig. Das hängt von der Situation vor Ort ab.
Test auf Kontamination
Mit einem FerrOxyl-Test kann das Vorhandensein von Eisenkontaminationen schnell und einfach festgestellt werden. Bei diesem Test wird ein Filterpapier mit einer Testflüssigkeit getränkt, die auf das Element Eisen reagiert. Sobald das getränkte Filterpapier mit einem Eisenteilchen (Eisenion; Fe2+) in Berührung kommt, wird das Eisenteilchen blau.
Da der Edelstahl durch eine Chromoxidschicht geschützt ist, reagiert eine saubere Edelstahloberfläche nicht.
So kann einfach und schnell nachgewiesen werden, ob eine Kontamination aufgetreten ist und ob eine Reinigung notwendig ist. Manchmal ist das Spülen ausreichend, aber manchmal muss das Teil gebeizt werden.
Ist bereits Korrosion sichtbar, ist es notwendig, schnell zu handeln und die Oberfläche zu reinigen. Also nicht zu lange warten......